Nachfolgend finden Sie den Erfahrungsbericht einer mutigen Patientin (anonymisiert), die bereits seit Jahren gegen ihre Angststörung kämpft uns einen Bericht zur Verfügung gestellt hat.
„Hey Leute, ich bin 25 und wollte euch mal einen Einblick geben, wie es ist, mit einer generalisierten Angststörung zu leben. Es ist nicht immer einfach, darüber zu reden, aber ich denke, es ist wichtig, dass wir offen darüber sprechen, damit andere verstehen können, was wir durchmachen.
Die Angst hat bei mir angefangen, als ich noch ziemlich jung war. Es war wie ein ständiges Gewitter im Kopf, immer da, immer bedrohlich. Anfangs waren es nur kleine Sorgen, die sich dann langsam aber sicher zu einem riesigen Berg aufgetürmt haben, den ich jeden Tag mit mir herumtragen musste.
Das Ding mit der Angst ist, dass sie einfach überall ist. Sie verfolgt dich, egal wohin du gehst, egal was du tust. Selbst die einfachsten Entscheidungen können zu einer riesigen Herausforderung werden. Was ziehe ich heute an? Was esse ich zum Frühstück? Diese Fragen können mich stundenlang quälen.
Mein soziales Leben hat auch ganz schön gelitten. Treffen mit Freunden waren oft ein einziger Kampf, denn meine Gedanken haben mich einfach nicht in Ruhe gelassen. Immer diese Selbstzweifel, immer diese Angst, nicht gut genug zu sein. Das hat es echt schwierig gemacht, mich mit anderen zu verbinden.
Therapie war ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich habe so viele Therapeuten ausprobiert, dass ich den Überblick verloren habe. Manchmal hat es geholfen, aber oft genug war es nur ein kurzes Aufatmen, bevor die Angst wieder zuschlug. Trotzdem gebe ich nicht auf, ich probiere weiterhin alles Mögliche aus, um ein normales Leben zu führen.
Das Schwerste war wohl, anderen zu erklären, was ich durchmache. Viele verstehen es einfach nicht und denken, ich mache mir nur unnötig Gedanken. Aber so einfach ist das nicht. Meine Angst ist echt, und sie lässt sich nicht einfach abschalten.
Trotz all dem Mist, den ich durchmache, habe ich gelernt, mit meiner Angst zu leben. Ich habe gelernt, dass es okay ist, Schwäche zu zeigen, dass es okay ist, um Hilfe zu bitten. Ich habe gelernt, dass meine Angst ein Teil von mir ist, aber sie nicht mein ganzes Leben bestimmen muss.
Heute, mit 25, ist mein Leben immer noch von Angst geprägt, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich habe ein paar tolle Leute um mich herum, die mich verstehen und unterstützen, und ich weiß, dass es okay ist, nicht immer stark zu sein.
Meine generalisierte Angststörung wird wohl immer ein Teil von mir sein, aber ich lasse nicht zu, dass sie mein ganzes Leben übernimmt. Ich kämpfe jeden Tag, und auch wenn der Weg steinig ist, gibt es immer noch Hoffnung auf ein Leben ohne diese verdammte Angst.“